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LößnitzgrundbahnRadebeul Ost – Moritzburg – RadeburgMit der Dampfeisenbahn von Graf Wackerbarth zu August dem Starken und Heinrich ZilleWenn Sie der Meinung sind, dass dies nicht geht, kommen Sie doch selbst nach Radebeul und wandeln Sie auf den Spuren der berühmten Sachsen. Beispielsweise im Frühjahr, wenn am Morgen die Sonne noch tief steht und die Umgebung in ein stimmungsvolles Licht taucht. Dann ist die vor den Toren von Dresden gelegene Weinstadt Radebeul besonders einen Besuch wert. An den Elbhängen ließ der geheime Kabinettminister und Generalfeldmarschall C. A. von Wackerbarth hier ein Schloss nach Plänen von J. C. Knöffel mit herrlicher Aussicht auf das Radebeuler Elbtal erbauen. Als Lößnitzer Weingut mit der Gartenanlage und dem Lusthäuschen Belvedere war es bereits im 17. Jahrhundert für August den Starken ein Ort des Genusses. Heute lassen sich auf Schloss Wackerbarth die bekannten Weine und Sekte erlesen sächsisch genießen.Entlang der Radebeuler Weinhänge dampft täglich die Lößnitzgrundbahn. Auf schmaler sächsischer Spur fährt sie durch die Straßen der Stadt und den romantischen Lößnitzgrund bis hinauf nach Moritzburg. Hier erwartet Sie das Schloss und die neu gestaltete Moritzburger Allee mit den zahlreichen kleinen Läden und Restaurants. Nach Moritzburg wandelt sich das Bild der Umgebung und Sie erleben bei der Fahrt mit der Bahn die ausgedehnten Wälder und Felder der Moritzburger Hügel- und Teichlandschaft. Die Lößnitzgrundbahn endet schließlich im kleinen Städtchen Radeburg, in der unser Pinselheinrich – Heinrich Zille – der Maler des Berliner Millieu, geboren wurde. Als er 1867 mit seinen Eltern nach Berlin zog, musste Radeburg allerdings noch 17 Jahre auf die Eröffnung der Eisenbahn warten. Ob Zille je mit der Lößnitzgrundbahn gefahren ist, wurde nicht überliefert. Dagegen können Sie noch heute so mit der Dampfeisenbahn reisen wie zu Zilles Zeiten. Aber bitte vergessen Sie dabei nicht, den Grafen Wackerbarth, unseren August den Starken und den Maler Heinrich Zille zu besuchen.
Erlebnisweingut Schloss Wackerbarth: Spezielle Weinverkostungen sind ein genussvoller Ausflug in das Reich der Sinne.
Käthe-Kollwitz-Haus Moritzburg: Ausstellung zu Leben und Werk der berühmten Künstlerin in ihrem einstigen Wohnhaus.
Landesbühnen Sachsen: Schauspielprogramm im Stammhaus Radebeul wenige Meter entfernt von der Bahnstation Weißes Roß.
Schloss Moritzburg: Malerisch gelegenes barockes Jagdschloß Augusts des Starken, umgeben von großzügigen Teichen.
Heinrich-Zille-Stadt Radeburg: Ruhiges Städtchen mit weitgehend erhaltenem mittelalterlichen Gassensystem im Stadtkern.
FahrplanBahnstrecke LößnitzgrundbahnLage Die Lößnitzgrundbahn nimmt ihren Ausgang in Radebeul, nordwestlich vor den Toren Dresdens gelegen. Die Bahnlinie verläuft in ständiger Steigung durch den Lößnitzgrund, überquert anschließend den Dippelsdorfer Teich und führt dann über Moritzburg bis Radeburg. Anfahrt mit Bus & Bahn Die Lößnitzgrundbahn ist bequem mit der Dresdner S-Bahn zu erreichen, dabei besteht in Radebeul Ost günstiger Anschluss. Weiterhin gelangt man auch mit der Dresdner Straßenbahnlinie 4 direkt zur Bahnstation Weißes Roß, wenn man an der Haltestelle Landesbühnen aussteigt. Auskünfte zu den Fahrzeiten der Züge, Straßenbahnen und Busse erhalten Sie online beim Verkehrsverbund Oberelbe (VVO). Anfahrt mit dem Auto Per Auto ist die Lößnitzgrundbahn gut angebunden über die A4 (Radebeul) beziehungsweise A13 (Radeburg). Streckenverlauf Fahrzeuge LößnitzgrundbahnLokomotiven Die meistgebaute Lokomotivgattung der sächsischen Schmalspurbahnen ist die sächsische IV K (sprich: vier K). Zwischen 1892 und 1921 verließen nicht weniger als 96 Exemplare dieser Bauart die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz. Einst waren sie daher auf allen 750-mm-spurigen Schmalspurbahnen in Sachsen von Carlsfeld bis Zittau und darüber hinaus beispielsweise auf der Insel Rügen anzutreffen. Die Nassdampfloks mit dem charakteristischen 4-Zylinder-Verbundtriebwerk erreichen eine Leistung von rund 210 PS. Weitere technische Daten sind die Fahrzeuglänge von 9000 mm und die Dienstmasse von max. 29,3 t. Insgesamt sind 22 Exemplare dieser Lokomotivtype erhalten geblieben. Zum Bestand der Lößnitzgrundbahn gehört eine Lokomotive dieses Typs. 99 1608-1 Baujahr 1921, SMF/4521, Einsatz meist im Sonderzugverkehr
Ursprünglich für die Heeresfeldbahn im Ersten Weltkrieg entwickelt, wurden die später als sächsische VI K bekannten Loks erst nach Kriegsende fertiggestellt und im Jahr 1919 von den Sächsischen Staatseisenbahnen gekauft. Von diesen 15 Loks ist nur 99 651 in Baden-Württemberg erhaltengeblieben. Da nach 1920 dringend leistungsfähigere Lokomotiven auf den Schmalspurbahnen benötigt wurden, entschloss sich die Deutschen Reichsbahn zum Nachbau von 47 Loks nach dem Muster der sächsischen VI K. Von diesen zwischen 1923 und 1927 fertiggestellten Loks sind drei Exemplare erhaltengeblieben, darunter eine Lok bei der Lößnitzgrundbahn. 99 1713-9 Baujahr 1927, SMF/4670 Seit mehreren Jahrzehnten bewältigen sogenannte Einheits- und Neubaudampfloks nahezu allein den Verkehr auf den verbliebenen sächsischen Schmalspurbahnen. Aufgrund des gestiegenen Frachtaufkommens hatte die Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft zwischen 1928 und 1933 insgesamt 32 schmalspurige Einheitsloks beschafft. Da sich die Konstruktion bewährte und nach dem Krieg auch bei den Schmalspurbahnen Lokomotivmangel herrschte, ließ die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1952 bis 1956 insgesamt 24 Lokomotiven dieser Art Einheitslok – Baureihe 9973-76 99 1747-7 Baujahr 1933, BMAG vorm. L. Schwartzkopff/9536, Leihgabe an IG Dampflok Nossen Neubaulok – Baureihe 99.77-79 99 1775-8 Baujahr 1953, LKM Babelsberg/32014, nicht einsatzfähig Diesellokomotiven Von 1964 bis 1987 bauten die FAUR-Werke L45H-358 Baujahr 1969, Werk Wagen 5 Personenwagen 2. Klasse KB4 Altbau, 1 Gepäckwagen KD4 rekonstruiert als Fahrradwagen 1 Personenwagen 2. Klasse KB4 modernisiert, Saugluftbremse 3 Gepäckwagen KD4 modernisiert, Saugluftbremse (abgestellt) Historie der LößnitzgrundbahnAls vierte schmalspurige Eisenbahn in Sachsen entstand die Verbindung von Radebeul über Moritzburg nach Radeburg, nachdem sich die Pläne einer normalspurigen Eisenbahnlinie von Dresden über Radeburg nach Ortrand zerschlagen hatten. Bereits im Oktober 1883 wurden die Bauarbeiten aufgenommen, weniger als ein Jahr später konnte am 16. September 1884 feierlich die Strecke eröffnet werden. Schon bald entwickelte sich der Ausflugsverkehr der Stadtbevölkerung Dresdens in das Moritzburger Teichgebiet zu einem wichtigen Standbein der Bahn, die ursprünglich vorrangig der Anbindung der Radeburger und Moritzburger Region an das Elbtal und Dresden diente. Den Güterverkehr bestimmten neben landwirtschaftlichen Erzeugnissen vor allem umfangreiche Kohletransporte, beispielsweise zum Elektrizitätswerk im Lößnitzgrund. Ein wichtiger Güterverkehrskunde war auch das Radeburger Schamottewerke, dieses verfügte ab 1901 über die mit 2,1 km längste Anschlussbahn auf einer sächsischen Schmalspurstrecke. Die beiden Weltkriege überstand die kleine Bahn ohne größere Schäden, um 1955 war der Höhepunkt im Personenverkehr mit bis zu 28 Zügen täglich erreicht. Wenig später bedrohte die zunehmende Verkehrsverlagerung auf die Straße die Schmalspurbahn in ihrer Existenz, sie zählte nun zu den stillzulegenden Eisenbahnstrecken. Doch das zunehmende Interesse am Touristikverkehr und die erfolgreichen ersten Traditionsfahrten führten 1975 dazu, die Bahn als Technisches Denkmal zu erhalten. Nach verschiedenen Unternehmen führt nun die Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft den Betrieb und hat mit umfangreichen Investitionen in Fahrzeuge und Gleise den Betrieb für die kommenden Jahre gesichert. |
Kontakt:SDG Sächsische Dampfeisenbahngesellschaft mbH – LößnitzgrundbahnAm Bahnhof 1 01468 Moritzburg Tel.: 035207 89290 Fax: 035207 89291 Homepage E-Mail-Kontakt Betriebszeiten:Die Lößnitzgrundbahn fährt täglich mit Dampfzügen.
Fahrpreise:Auszug aus der Tariftabelle Radebeul Ost – Moritzburg
nur gültig mit SDG-Historik-Zuschlag
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