Bahnnostalgie Deutschland




 
 
DBV-Förderverein „Wilder Robert“ e.V.

Oschatz – Mügeln – Nebitzschen – Glossen/Nebitzschen – Kemmlitz

Engagement rund um die Döllnitzbahn

Der einst im Deutschen Bahnkunden-Verband e.V. gegründete Förderverein „Wilder Robert“ e.V. kümmert sich z.B. um historische Fahrzeuge an der Döllnitzbahn und engagiert sich beim Betrieb der historischen Dampfzüge.
Seit Mai 2016 betreut der Verein auch die Döllnitzbahn im Modell. So gründete sich die Sektion Modellbahn, in welcher die Mitglieder in liebevoller Kleinarbeit die Strecke zwischen Oschatz und Mügeln im Maßstab 1:87 nachgebildet haben. Zu sehen ist diese an ausgewählten Fahrtagen im Obergeschoss des Südbahnhofs in Oschatz in der Zeit von 10 bis 17 Uhr. Gern übernehmen die Modellbahner die Führung durch die detailreiche Bahnstecke und der Gast wird mit Geschichten über Land und Leute entlang der Döllnitzbahn unterhalten.
Im Jahr 2017 wurden die Aktivitäten im Bahnhof noch um das Eisenbahn-Postkarten-Museum erweitert. Der Eintritt ist kostenlos, aber eine kleine Spende sichert auch weiterhin den Erhalt dieses Kleinodes. Mehr zu dieser Einrichtung des Vereins im Bahnhof Oschatz Süd gibt es hier.


Erlebnisbad "Platsch!": einzigartiges Rutschen-Eldorado, 25m Schwimmbecken mit Strömungskanal, Sauna und Wellnessbereich.
Erholen im O-Schatz-Park: eintrittsfreier Familien-, Tier- und Freizeitpark mit größter Kaffeekannensammlung der Welt.
Besuch der St. Aegidienkirche Oschatz: Altarbild aus Buntglasmalerei, historische Türmerwohnung im Südturm (erreichbar über 199 Stufen) mit fantastischen Ausblick.
Stadt- und Waagenmuseum Oschatz: Ausstellung von über 100 Waagen und Zubehör, begehbarer Stadtwachturm aus dem Jahr 1377.
Historischer Stadtkern Oschatz: Neumarkt mit Marktbrunnen, Rathaus, Altem Amtshaus sowie prächtigen Bürgerhäusern.

Bahnstrecken der Döllnitzbahn

Lage

Die Döllnitzbahn befindet sich im Landkreis Nordsachsen östlich von Leipzig, westlich von Riesa und Döbeln.

Anfahrt mit Bus & Bahn

Die Döllnitzbahn ist bequem per Bahn zu erreichen. Am Bahnhof Oschatz, gelegen an der Fernbahnstrecke Leipzig – Dresden (KBS 500), besteht von den meist stündlich fahrenden Zügen des RegionalExpress Saxonia direkter Anschluss zu den Zügen der Döllnitzbahn.

Anfahrt mit dem Auto

Für die Anreise mit dem Pkw empfiehlt sich die Fahrt über die A14 bis zur Abfahrt Leisnig.

Streckenverlauf



Fahrzeuge des Fördervereins der Döllnitzbahn

Dampflokomotiven

Die meistgebaute Lokomotivgattung der sächsischen Schmalspurbahnen ist die sächsische IV K (sprich: vier K). Zwischen 1892 und 1921 verließen nicht weniger als 96 Exemplare dieser Bauart die Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann in Chemnitz. Einst waren sie daher auf allen 750-mm-spurigen Schmalspurbahnen in Sachsen von Carlsfeld bis Zittau und darüber hinaus beispielsweise auf der Insel Rügen anzutreffen. Die Nassdampfloks mit dem charakteristischen 4-Zylinder-Verbundtriebwerk erreichen eine Leistung von rund 210 PS. In den 1960ern fand bei einem Teil der noch vorhandenen Loks eine Rekonstruktion statt, bei der unter Verwendung alter Teile eine weitgehend neue Lok entstand. Weitere technische Daten sind die Fahrzeuglänge von 9000 mm und die Dienstmasse von max. 29,3 t. Insgesamt sind 22 Exemplare dieser Lokomotivtype erhalten geblieben.

Im Eigentum des Fördervereins befinden sich davon drei Exemplare:
99 561 (abgestellt)
99 574 mit Druckluftbremse (abgestellt)
99 584 mit Druckluftbremse

Wagen

Im Eigentum des Vereins befinden sich mehrere Altbau-Reisezugwagen. Dazu gehören u. a.:
der KB4tr 970-277
der KB4tr 970-622
der KD4   974-309

Weiterhin zählen mehrere Güterwagen der Gattungen OO, GGw und HH sowie diverse vier- oder sechsachsige Rollfahrzeuge zum Bestand des Fördervereins.

Ein Exot ist der in Mügeln restauriert ausgestellte dreiachsige gedeckte Güterwagen. Er war 1907 in Budapest für die Serbischen Staatseisenbahnen gebaut worden. Im Ersten Weltkrieg gelangte u. a. dieses Fahrzeug für 760 mm Spurweite nach Westgalizien, was nach der Neugründung Polens im Südosten dieses Landes lag. Im Zweiten Weltkrieg wurden mehrere dieser dreiachsigen Güterwagen von dort nach Sachsen gebracht. Davon ist das Exemplar in Mügeln mit seinen Radsätzen erhaltengeblieben.


Historie der Mügelner Schmalspurbahnen

Um 1870 war im Königreich Sachsen das Eisenbahnnetz soweit ausgebaut, dass die so genannten Hauptbahnen die großen Städte verbanden und es Eisenbahnverbindungen zu allen Nachbarländern Sachsens gab. Die Regionen in der Fläche waren zumeist noch nicht erschlossen, so auch das Mügelner Land. Zwar führte bereits seit 1839 die erste Fernbahnlinie Deutschlands von Leipzig nach Dresden auch durch Oschatz, aber für die überwiegend landwirtschaftlich geprägte Region fehlte jegliche Verkehrsanbindung.

Mit dem Entstehen der Schmalspurbahnen wurde nun auch dieser Landstrich bedacht und am 17. Januar 1882 eine erste schmalspurige Bahnlinie von Döbeln über Mügeln nach Oschatz durch die Regierung genehmigt. Baubeginn war im Oktober 1883 und ein gutes Jahr später am 7. Januar 1885 wurde die Strecke – wie üblich mit viel Volksfesttrubel – feierlich eingeweiht. Das Gebiet rund um Mügeln bot aber für weitere Bahnen gute Vorraussetzungen, da nicht nur die Landwirtschaft – und hier besonders der Rübenanbau – die Region prägte, sondern auch wichtige Rohstoffe wie Kaolin abgebaut wurden. So entstand nach und nach in schneller Folge ein beachtliches Netz von Schmalspurbahnen entlang der Hauptlinie Oschatz – Mügeln – Döbeln. Dazu gehörten die Strecken Mügeln – Neichen (Eröffnung 1. November 1888), Oschatz – Strehla mit Direktanbindung an die Elbe (30. Dezember 1891), die Stichbahn Nebitzschen – Kroptewitz zum Kaolinabbau (3. August 1903) und der Bahnbau von Döbeln über Lommatzsch nach Meißen, wo Anschluss an das ebenso in 750 mm Spurweite angelegte Wilsdruffer Netz bestand. Im Herzen Sachsens war damit ein beachtliches Schmalspurnetz von der Elbe in Strehla bis ins Erzgebirge nach Frauenstein entstanden.

In den 1960er Jahren begann mit der zunehmenden Motorisierung der Bevölkerung das langsame Sterben der meisten Schmalspurbahnen, so blieb auch von den einstigen Schmalspurnetzen um Mügeln und Wilsdruff nur mehr der Abschnitt Oschatz – Mügeln – Kemmlitz für den Güterverkehr erhalten. Nach 1990 stellte sich die Frage der Einstellung der hoch defizitären Bahn, auf der bedingt durch die engen Bogenradien und die eingeschränkte Belastbarkeit der Brücken noch immer alleinig die Dampfloks der Gattung IV K den Verkehr bewältigten – und das seit mehr als 100 Jahren! Mit der Privatisierung konnte wieder ein regelmäßiger (Schüler-)Personenverkehr aufgenommen werden und schließlich sogar eine Neubaustrecke entlang der 1972 stillgelegten Trasse nach Glossen errichtet werden. Der Förderverein bemüht sich um die Erhaltung historisch wertvoller Fahrzeuge und unterstützt mit vielfältigen Aktivitäten die Döllnitzbahn GmbH insbesondere bei der Durchführung von Sonderfahrten.

 

Kontakt:

DBV-Förderverein „Wilder Robert“ e.V.
Bahnhofstraße 2a
04769 Mügeln

Tel.: 034362 37541
Fax: 034362 37541


E-Mail-Kontakt

Lage:


Betriebszeiten:

Die Döllnitzbahn fährt an ausgewählten Wochenenden und Feiertagen mit Dampfzügen.

Fahrpreise:

Auszug aus der Tariftabelle.

Die Döllnitzbahn durchfährt derzeit im MDV-Gebiet 2 Tarifzonen

Dieselbetrieb, Preis nach Stationen
    Vollzahler ermäßigt
Oschatz Hbf – Naundorf 1 Zone 2,00 € 1,20 €
Oschatz Hbf – Mügeln Bf 2 Zone 3,90 € 2,30 €
Oschatz Hbf – Glossen/Kemmlitz 2 Zone 3,90 € 2,30 €
Mügeln Bf – Glossen/Kemmlitz 1 Zone 2,00 € 1,20 €

 

Dampfzugfahrten pro Richtung & Person, nach Stationen
    Vollzahler ermäßigt
Oschatz Hbf – Naundorf 1 Zone 3,50 € 2,70 €
Oschatz Hbf – Mügeln Bf 2 Zone 6,40 € 4,80 €
Oschatz Hbf – Glossen/Kemmlitz 2 Zone 6,90 € 5,30 €
Mügeln Bf – Glossen/Kemmlitz 1 Zone 3,50 € 2,70 €

 

Zeitkarten Auszug
    Vollzahler ermäßigt
Tageskarte 1 Person 1 Zone 4,50 € 2,70 €
  2 Zone 8,70 € 5,40 €
MDV-Netzkarten, Sachsen- und Ländertickets, MDV Tageskarten im Umstieg sowie das Deutschlandticket werden anerkannt. Bei Dampfzügen  wird ein Zuschlag in Höhe von 8 € pro Person und Fahrtrichtung gefordert.